2005
Fabian Chyle
Alexander Schmidt
Daniela Ehemann
Gabriele Horndasch
Boris Nieslony
Thorsten Hallscheidt
Ira Marom
Kooperation mit Multiple choice transmediale Sequenzen
5. und 6. November 2005
Kooperation mit Multiple choice transmediale Sequenzen, initiiert von dem Choreographen Fabian Chyle. In unterschiedlichen Veranstaltungen werden Grenzbereiche von Performance, Tanz und Bildender Kunst bespielt sowohl im virtuellen wie im realen Raum.
Am 5. und 6. November 2005 gab es nach der Kulturnacht die zweite konzertierte Aktion mit Multiple Choice: „Büro Schmidt – Studio für digitalisierte Persönlichkeitskonstruktion II“, interaktive Videoinstallationen von und mit Alexander Schmidt. Vor dem Hintergrund des von Multiple choice focussierten Themenkomplexes Identität und Wahrnehmung im Spannungsfeld von Virtualität und Realität konnte man sich eine neue, digitale Identität erstellen lassen und als brandneues Selbst auf einer Video-DVD mit nach Hause nehmen. Auf das virtuelle Raumgefühl folgte zum Abschluß das reale mit einer gemeinsamen Video-, Tanz- und Musikperformance von Nikola Lutz, Fabian Chyle und Alex Schmidt.
Daniela Ehemann
Misstraue der Idylle
5. und 6. November 2005
MIKROKOSMEN –
Weltbilder im Modell ( II )
Guckkasten
Gabriele Horndasch
21. Juni bis 16. August 2005
Fotoinstallation
Die im Rahmen des „Fotosommer Stuttgart“ gezeigte Fotoinstallation der Düsseldorfer Filmemacherin, Fotografin und Zeichnerin setzt auf filmische Elemente, auf Bewegungsmomente. Die beiden filigranen Leuchtkästen in der Raummitte lassen denn auch mindestens zweierlei erkennen: der Mensch in der Bewegung verharrt eigentlich in unendlichem Schwebezustand und: ‚Frau Horndaschs Gespür für Schwerkraft‘.
Historische Wunderkammern - Wurzeln der modernen Museen ?
8. Mai 2005
Zum Internationalen Museumstag am 8.Mai von 11-17 UHR sowie an den folgenden Dienstagen (Jour fixe) im Mai und Anfang Juni jeweils von 17-20 Uhr.
Veranstaltungsreihe bzw. Führungen rund um den Internationalen Museumstag. Die Stuttgarter WUNDERKAMMER erinnert in einer Anmutung als ‚Studiolo‘ an die Ursprünge, außerdem Bilder, Objekte und Informationsmöglichkeiten von Buch bis Power point.
Boris Nieslony
Das Paradies -
Dem Sehen voraus
15. März bis 24. April 2005
Von der sich seit 1980 ständig erweiternden Skulptur/Installation Paradies des Kölner Performancekünstlers und Kunsttheoretikers Boris Nieslony ist in Ausstellungen jeweils immer nur ein Fragment zu sehen. Und doch kulminieren in diesen Ausschnitten theoretische, skulpturale und visuelle Elemente des täglichen Lebens. Die Skulptur hat ihren Ausgangspunkt in einer ‚Versuchsanordnung‘: auf der Ebene eines Tisches wuchs/wächst ein sich ständig ausbreitender Organismus über Stufungen und Schichtungen in den Raum: Das Paradies ist ein Labor des Sehens, des Blicks und als ausgewähltes sichtbares Fragment eines Ganzen „Träger momentaner Bedeutung“, so Nieslony.
In Kooperation mit dem im Stuttgarter Künstlerhaus hielt Boris Nieslony am 26.4. einen Vortrag über seine Arbeit als interdisziplinärer Netzwerker: „Aus der allgemeinen Relativitätstheorie folgt, daß das Schicksal des Paradieses von seiner Geometrie abhängt..“ (B.N. 1986)
Thorsten Hallscheidt
Nicht hier, nicht jetzt
15. Februar bis 10. März 2005
Computerinstallation
Der Karlsruher Medienkünstler Thorsten Hallscheidt nutzt die WUNDERKAMMER, um den realen Raum weiterzudenken, ihn zu konterkarieren, zu entgrenzen – ihm virtuell poetische Erfindungen anderer, denkbarer Räume entgegenzustellen. Die WUNDERKAMMER ist lediglich Ausgangspunkt, ist Generator von Bildern und Assoziationen, die erst durch die Existenz des spezifischen Raums entstehen bzw. durch die Gebundenheit der Betrachter an diesen Ort. Zwar ist die Kammer konkreter Schauplatz eigentlichen Hier-Seins, die ‚Bilder der Ausstellung‘ jedoch entwickeln sich, computeranimiert, jeweils im Kopf: dem eigentlich Sammlungsort.
Auch in dieser Interpretation des Wunderkammer-Phänomens tritt die allseits geläufige Dimension des Kuriosen hinter den Prozess der Weltaneignung bzw. ihrer Wahrnehmung zurück.
Ira Marom
Brennend
und doch nicht verzehrt
5. und 6. November 2005
Sand-Media-Installation
In einer kombinierten Installation aus per Beamer projiziertem Kerzenlicht, einem von ihm entwickelten Laserdruckverfahren – wodurch in diesem Falle das Bild von brennenden Kerzen ohne ‚Nahrung‘ auf eine fragile Sandfläche übertragen und grell beleuchtet wird – und einer realen, wiederum separat beleuchteten Spiegelung treffen ‚kaltes‘ und ‚warmes‘ Licht aufeinander.
„Es geht“, so Marom, „um die subtile Ausstrahlungsqualität der Kunstsprache, die immer wieder als scheinhaft missbraucht wird.“ Die Wunderkammer in einer ihrer historischen Wurzeln stellt für ihn ein „Paradebeispiel für den Aufbau einer facettenreichen Fiktion“ dar, „mit der sich einst der Adel schmückte“. Dieser wie auch immer gearteten Fiktion aber durfte und dürfe sich die Kunst niemals unterordnen, denn nur sie selbst kann der Generator von Fiktionen sein; nur sie selbst kann den Status ihrer Aussagekraft bestimmen. Die mehrfache, dreidimensionale Brechung seiner Arbeit „Brennend und doch nicht verzehrt“ vermittelt im ersten Moment den Anschein, als werde der fiktionale WUNDERKAMMER-Raum „zum glorifizierten Präsentationswerkzeug überhöht und das Objekt selbst in eine fast kosmische Qualität eingebunden“ – aber letztlich ist der Kreislauf selbstreferenziell und den Betrachtern bleibt nur die Position im “Schatten des Kunst-Lichtes“.