Die Wunderkammer
In Stuttgarts Zentrum, genauer in der Rosenstr. 31, fand ein Experiment der besonderen Art statt: zwischen November 2003 und April 2007 begegnete dort eine WUNDERKAMMER der besonderen Art: Kein Kuriositätenkabinett, sondern ein verspiegelter Raum auf denkbar kleinem Grundriss (knapp 13 qm). In dieser Zeitspanne diente er in Folge mehr als vierzig zeitgenössischen KünstlerInnen (s.u.) als reale Bühne für die Auseinandersetzung mit der (räumlichen) Wahrnehmung und mit der unverbrüchlich-kuriosen Neigung, sich die Welt im Modell begreiflich machen zu wollen.
Zwischen November 2003 und April 2007 begegnete dort eine WUNDERKAMMER der besonderen Art:
Die WUNDERKAMMER in der Stuttgarter Rosenstraße hat insbesondere den Aspekt der räumlichen Verdichtung aufgegriffen, als eine der wenigen vermittelbaren Konstanten einer ursprünglich vorwissenschaftlich geprägten Weltsicht. Unter federführender Leitung der Kunsthistorikerin Gabriele Beßler (Büro für Kultur) wurden in wechselnden Präsentationen entweder Einzelwerke leitmotivisch inszeniert oder nahmen vor allem KünstlerInnen durch Installationen und Aktionen unmittelbar Bezug zur thematischen Klammer und zur – durch den Spiegel – irritierenden Raumsituation.
Die WUNDERKAMMER präsentierte sich also abwechselnd mal mit mobilen Objekten – Modellen, optischen Geräten, Dioramen und Bildern – mal mit immobilen Raumerfassungen: Variationen mikrokosmischer Illusionismen.
So mancher sicher geglaubte Standpunkt geriet immer auf’s neue ins Wanken: „Der Raum ist ein Zweifel: ich muß ihn unaufhörlich abstecken, ihn bezeichnen; er gehört niemals mir, er wird mir nie gegeben, ich muß ihn erobern“.
(Georges Perec)
In Stuttgarts Zentrum, genauer in der Rosenstr. 31, fand ein Experiment der besonderen Art statt:
zwischen November 2003 und April 2007 begegnete dort eine WUNDERKAMMER der besonderen Art: Kein Kuriositätenkabinett, sondern ein verspiegelter Raum auf denkbar kleinem Grundriss (knapp 13 qm). In dieser Zeitspanne diente er in Folge mehr als vierzig zeitgenössischen KünstlerInnen (s.u.) als reale Bühne für die Auseinandersetzung mit der (räumlichen) Wahrnehmung und mit der unverbrüchlich-kuriosen Neigung, sich die Welt im Modell begreiflich machen zu wollen. Historische Vorbilder dieser KunstRaum WUNDERKAMMER genannten Bühne bildeten die historisch verbürgten Kunst- und Wunderkammern, die sich mit ihren Sammlungen nach Erfindung der Zentralperspektive seit dem 15. Jahrhundert in Mitteleuropa etablierten: das waren Mikrokosmen, die neben erstaunlichen Dingen wie Krokodilen an der Decke und geschnitzten Kokosnüssen immer wieder das räumliche Sehen thematisieren; u.a. in illusionistischen Wandmalereien, später dann dreidimensional durch Modelle, theatrale Inszenierungen oder detaillierter in Perspektivkästen und anderen optischen bzw. physikalischen Spielereien: Gleichsam veranschaulichte Natur(gesetze) im künstlichen Kosmos !
Kein Kuriositätenkabinett, sondern ein verspiegelter Raum auf denkbar kleinem Grundriss (knapp 13 qm).
… mit mehr als
40 KünstlerInnen
Übersicht der KünstlerInnen im KunstRaum WUNDERKAMMER:
Fabian Baur, Matthias Beckmann, Alfred Banze und Natalia Borasova, Natascha Borowsky, Fabian Chyle, Yvonne Dieterle, Daniela Ehemann, Christoph Frick, Setsuko Fukushima, Martina Geiger-Gerlach, Valérie Graftieaux, Thorsten Hallscheidt, Dominik Handschuh, Gabriele Horndasch, Jang-young Jung, „Kölner Kästchentreffen“, Annette Krauss und Lili Scholtes, Susanne Kutter, Nikola Lutz, Ira Marom, Boris Nieslony, Alexander Rogl, Lena Röth und Philip Mercier, Grazia Sacchitelli, Peter Sauerer, Alexander Schmidt, Eva Teppe, Eberhard Weible, Ivo Weber, zone8.
Die WUNDERKAMMER in der Stuttgarter Rosenstraße hat insbesondere den Aspekt der räumlichen Verdichtung aufgegriffen, als eine der wenigen vermittelbaren Konstanten einer ursprünglich vorwissenschaftlich geprägten Weltsicht. Unter federführender Leitung der Kunsthistorikerin Gabriele Beßler (Büro für Kultur) wurden in wechselnden Präsentationen entweder Einzelwerke leitmotivisch inszeniert oder nahmen vor allem KünstlerInnen durch Installationen und Aktionen unmittelbar Bezug zur thematischen Klammer und zur – durch den Spiegel – irritierenden Raumsituation. Die WUNDERKAMMER präsentierte sich also abwechselnd mal mit mobilen Objekten – Modellen, optischen Geräten, Dioramen und Bildern – mal mit immobilen Raumerfassungen: Variationen mikrokosmischer Illusionismen.
So mancher sicher geglaubte Standpunkt geriet immer auf’s neue ins Wanken: „Der Raum ist ein Zweifel: ich muß ihn unaufhörlich abstecken, ihn bezeichnen; er gehört niemals mir, er wird mir nie gegeben, ich muß ihn erobern“.
(Georges Perec)
Dank an Kulturamt der Stadt Stuttgart, LBBW (Stiftung Landesbank Baden-Württemberg), dem Regierungspräsidium Stuttgart, der Marli Hoppe-Ritter-Stiftung, die wiederholt Projekte im KunstRaum Wunderkammer finanziell unterstützt und gefördert haben.